
Die Fachhochschule Köln braucht ein modernes und leistungsfähiges Ingenieurwissenschaftliches Zentrum
Die Entscheidung der rot-grünen Landesregierung aus dem vergangenen Sommer, das Ingenieurwissenschaftliche Zentrum in Deutz zu belassen und das marode Hauptgebäude zu sanieren und zu erweitern, hat breite Zustimmung gefunden. Die Erweiterung ist dringend notwendig: schon jetzt wird das Anfang der 1970er Jahre für 4.000 Studierende konzipierte Gebäude von weit mehr als der doppelten Zahl von Studentinnen und Studenten genutzt.
Die Nominierung des Hauptgebäudes des IWZ zum Denkmal des Monats durch den Rheinischen Verein für Denkmalpflege sorgt nun für Kopfschütteln. Martin Börschel, Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat der Stadt Köln: „Was kommt als nächstes? Die Schutzwürdigkeit der Nord-Süd-Fahrt oder der Betonpilze am Dom? Ginge es allein darum, Bausünden der Vergangenheit zu Baudenkmälern der Zukunft zu erklären, dann könnte man noch darüber lachen. Hier sollen aber der Entwicklung des wichtigsten Wissenschaftsstandorts im rechtsrheinischen Köln Steine in den Weg gelegt.“
Bei dem Hauptgebäude des IWZ handelt es sich nicht um einen Solitär von architekturgeschichtlicher Einmaligkeit. Tatsächlich handelt es sich um Zweckbauten, die in den 1970er Jahren in vergleichbarer Form auch an anderen Hochschulstandorten in Nordrhein-Westfalen wie z.B. in Bochum, Duisburg und Wuppertal errichtet worden sind.
Stephan Gatter, bis zur Auflösung des Landtags Abgeordneter für Deutz und Kalk: „Gerade vor diesem Hintergrund ist das Signet ‚Denkmal des Monats’ völlig unverständlich. Die Kölner Fachhochschule braucht ein modernes und leistungsfähiges Ingenieurwissenschaftliches Zentrum! Gerade vor dem Hintergrund der steigenden Studierendenzahlen ist es äußerst wichtig, dass die Entscheidung der Landesregierung zu Ausbau und Modernisierung zügig umgesetzt wird. Der Rheinische Verein für Denkmalpflege sollte sich überlegen, ob er sich dem wirklich in den Weg stellen möchte. Wir appellieren an das Amt für Denkmalpflege, von einer Unterschutzstellung Abstand zu nehmen!“