Geißbockheim-Ausbau bleibt sinnvoll für die Sportstadt Köln

Taktisches Manöver von OB Reker gefährdet Glaubwürdigkeit der Stadt. Ausbau am Geißbockheim kommt auch der Allgemeinheit zu Gute. SPD-Fraktion bekräftigt ihre Haltung und liefert Faktencheck.

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Im Wahlkampf 2015 hatte sie noch fest zugesagt – am vergangenen Freitag kehrte OB Reker ihre bisherige Position um: Vom Ausbau des Geißbockheims, des Traditionsstandorts des 1. FC Köln, rückt die OB jetzt ab. Aus Sicht der SPD-Fraktion ist dies ein durchschaubares taktisches Manöver, mit dem die OB ihrer Verantwortung für die Interessen aller Menschen in Köln nicht gerecht wird.

Peter Kron, sportpolitischer Sprecher: „Wir haben für diesen Sinneswandel kein Verständnis. Der gefundene Kompromiss ist eine Investition in die Zukunft der Sportstadt Köln. Die Trainingsanlagen werden allen Menschen zur Verfügung stehen und sind für den Jugend- und Breitensport sehr wichtig. Wir haben uns als Kölner Politik in einem langen und intensiven Prozess und nach Diskussion mehrerer Standorte gemeinsam mit der Oberbürgermeisterin und dem FC für diese Lösung entschieden. Dass die Oberbürgermeisterin diesen Kompromiss jetzt öffentlich einseitig aufkündigt, hat vermutlich andere als Sachgründe. Es ist sehr enttäuschend, dass sie damit eine Lösung mit Füßen tritt, die demokratisch und in Abwägung aller berechtigten Interessen gefunden wurde, nur um sich selbst in Position zu bringen.“

Kron sagte weiter: „Die Frage des Klimas in unserer Stadt nehmen wir sehr ernst, genau deshalb haben wir dies auch schon lange berücksichtigt. Der FC hat sich zu erheblichen Ausgleichmaßnahmen verpflichtet, die es so sonst im Grüngürtel nicht geben würde. Ein Gutachten der Oberbürgermeisterin selbst bestätigt, dass die klimatischen Auswirkungen des Projekts marginal sind. Eine schlichte Verlagerung des Projekts ändert für das Kölner Klima rein gar nichts. Echte Klimapolitik für Köln braucht vielmehr einen zügigen Ausbau von Bus und Bahn, deutlich bessere Radwege sowie nachhaltige Infrastrukturmaßnahmen wie den Ausbau des Godorfer Hafens, der den LKW-Verkehr in unserer Stadt deutlich zu reduzieren helfen würde. Zu viele Projekte in Köln kommen nicht voran, die dem Klima wirklich helfen würden.“

„Auch wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht und sind erst nach gründlicher Abwägung und erheblichen Nachbesserungen durch den FC für Umwelt und Breitensport zu dem Schluss gekommen, dass der Ausbau am Geißbockheim nicht nur dem FC, sondern allen Menschen in der Sportstadt Köln nutzt“, so Kron abschließend.

Die SPD-Fraktion legt zum Thema einen aktuellen Faktencheck vor.

Peter Kron