In letzter Sekunde ist am frühen Morgen die Räumung des Hauses Marktstraße 10 in Raderberg verhindert worden. Das Haus steht seit Ende 2019 leer und wird seit Ausbruch der COVID19-Pandemie von Menschen bewohnt, die zuvor obdachlos waren. Ihnen ist es gelungen, sich in eigener Initiative einen Schutzraum vor dem Virus zu schaffen. Unter anderem dank der Unterstützung von SPD-Fraktionschef Christian Joisten und Fraktionsgeschäftsführer Rafael Struwe konnten die Bewohner*innen die von Oberbürgermeisterin Reker zu verantwortende Räumung verhindern.
Joisten ist erzürnt: „Das Vorgehen der Verwaltung von Frau Reker macht mich wütend. Die Bewohner des Hauses haben sich einen Schutzraum geschaffen. Das Haus stand vorher leer und es gibt aktuell überhaupt keinen Grund, warum sie vorerst nicht dort bleiben können. Denn für die Unterbringung wohnungsloser Menschen ist die Stadt ohnehin zuständig. Was Frau Reker hier versucht ist reine Law & Order-Symbolpolitik ohne Sinn und Verstand – alles auf Kosten der Schwächsten der Gesellschaft.“
Andreas Kossiski, Kandidat der KölnSPD bei der kommenden Oberbürgermeisterwahl, hatte das Haus und seine Bewohner*innen noch am Mittwoch besucht: „Ich bin sehr angetan davon, was ich dort vorgefunden habe. Die Menschen haben das Haus mit eigenen Mitteln renoviert. Sie haben Gemeinschaftsräume geschaffen und sich Gruppenregeln gegeben. Sie haben eine vorbildliche Eigeninitiative gezeigt und zahlreiche Unterstützer, zum Beispiel Südstadt-Pfarrer Hans Mörtter, Martin Stankowski oder Rainer Kippe von der SSM. In einer sozial gerechten Stadt muss es möglich sein, dass sich Menschen in solchen Projekten eine Zukunft schaffen. Das werde ich als Oberbürgermeister anpacken.“
Joisten erklärt abschließend: „Frau Reker muss sich erklären, was sie zu der versuchten Räumung veranlasst hat. Deshalb werden wir für die Ratssitzung am kommenden Montag eine Aktuelle Stunde zu dem Thema beantragen. Alle Fakten müssen auf den Tisch!“