Reker-Stillstand verhindert sicheres Nachtleben in Corona-Zeiten

Reker-Bündnis erkennt Ernst der Lage nicht. Gefahr von Großausbruch ist real. Schluss mit Räumungen und Kneipensterben.

Menschenansammlungen, Räumungen und Straßensperren – dieses Bild wird es auch in Zukunft im Kölner Nachtleben geben. Dieses Ergebnis der heutigen Sondersitzung des Hauptausschusses macht Christian Joisten, Chef der SPD-Ratsfraktion, fassungslos: „Weder die Reker-Verwaltung noch ihre Helfer von CDU und Grünen haben den Ernst der Lage erkannt. Die Gefahr ist groß, dass ein einziger Superspreader für einen Corona-Großausbruch in unserer Stadt sorgt, wenn Menschen stundenlang dicht gedrängt zusammenstehen. Doch statt ein Gesamtkonzept auszuarbeiten, lässt Frau Reker das Ordnungsamt jedes Wochenende Straßen räumen – offensichtlicher kann ein Bild des Versagens nicht sein.“

In der Sitzung machte Joisten deutlich, dass es der SPD um Gesundheitsschutz und den Schutz der Wirtschaft vor einem erneuten Lockdown geht: „Eine zweite Welle und ein erneuter Shutdown würden wieder Menschenleben kosten und das endgültige Aus für viele Gastronomen und zahlreiche Arbeitsplätze bedeuten. Wir sind im ständigen Austausch mit Unternehmern, die uns bestätigt haben: Eine erneute Schließung werden viele nicht überleben.“

Joisten war am Samstag mit SPD-Oberbürgermeister-Kandidat Andreas Kossiski an den Hotspots unterwegs und hat viel Zustimmung von Wirten und Kioskbesitzern erfahren, die selbst unzufrieden sind, wie sie von der Reker-Verwaltung behandelt werden. Dabei reicht ein Blick in andere Städte, um Maßnahmen zu finden, die greifen können: zum Beispiel Gastronomie-Gutscheine, Aufklärungsarbeit durch Gesundheits- und Ordnungsamt, Nachtbürgermeister oder Pop-up-Biergärten.

In einem ersten Schritt könnten bereits am kommenden Wochenende an allen Hotspots Straßen und Plätze gesperrt werden. Diese Bereiche, zum Beispiel am Zülpicher Platz oder die Brüsseler Straße zwischen Venloer Straße und Bismarckstraße, können dann den benachbarten Wirten und Kioskbetreibern zur gemeinschaftlichen, coronakonformen Nutzung übergeben werden.

Joisten: „Wenn dann noch die Sperrstunde auf 02:00 Uhr ausgedehnt wird, würde nach Einschätzung aller mit der Szene vertrauten Experten sofort eine Veränderung eintreten. Man muss es nur wollen und machen – genauso wie man ja auch einen Pop-up-Biergarten an der Vogelsanger Straße innerhalb von Tagen ausprobieren konnte. Doch Frau Reker sitzt grundsätzliche Entscheidungen lieber aus, statt zu handeln. Kommt es zu einem erneuten Lockdown, wird sie die Verantwortung dafür tragen müssen.“

Christian Joisten