Die Corona-Pandemie stellt Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern vor besondere Herausforderungen. Da ein Ende des Lockdowns am 31. Januar immer unwahrscheinlicher wird, muss die Landesregierung nun endlich eine langfristige Perspektive für den Bereich Schule vorlegen. Oliver Seeck, schulpolitischer Sprecher: „Schüler, Lehrer und Eltern werden vom Ministerium mit ihren Problemen weitgehend alleingelassen, gute Konzepte der Schulen ausgebremst. In diesen besonderen Zeiten ist ein langfristiger Plan extrem wichtig. Den muss die Stadtverwaltung jetzt in Düsseldorf einfordern.“
Wichtigster Ansatz der Initiative: Da es angesichts des Infektionsgeschehens aktuell unwahrscheinlich ist, dass es kurzfristig wieder reinen Präsenzunterricht geben wird, müssen alle Weichen auf Wechselunterricht gestellt werden. Seeck: „So können Abstände zur Eindämmung des Infektionsgeschehens gewahrt werden. Dabei können verschiedene Wechselmodelle gewählt werden: vormittags und nachmittags, ein über den anderen Tag oder wochenweise. Entscheidend ist der Bedarf der Schulen vor Ort.“
Für Kinder ohne geeignete Lernmöglichkeiten zu Hause muss es Angebote geben, die nicht zwangsläufig in der Schule sein müssen. Wenn nötig, müssen Lernräume außerhalb des Schulgebäudes gefunden werden, zum Beispiel in den gerade geschlossenen städtischen Museen. „Auch diese Entscheidung müssen die Schulen vor Ort unter Berücksichtigung der jeweiligen Bedingungen treffen dürfen“, so Seeck.
Weitere wichtige Punkte:
- Kinder brauchen weiter persönlichen Kontakt. Wenn nötig, müssen Schulsozialarbeit und Jugendhilfe unterstützen.
- Insbesondere an den Schulen ohne eine gute digitale Infrastruktur müssen die Schüler*innen ihre Aufgaben und Arbeitsaufträge in den Schulen abholen und gemeinsam in Kleingruppen mit den Lehrer*innen besprechen können, unter Einhaltung der gültigen Regelungen zum Gesundheitsschutz.
- An allen Schulen muss der technische Support für Lehrkräfte und Schülerschaft sichergestellt und der WLAN-Ausbau weiter beschleunigt werden. Dafür müssen schnell mehr digitale Endgeräte mitsamt Education-Tarifen zur WLAN-unabhängigen Gerätenutzung beschafft werden.
- Für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Förderschulen, im gemeinsamen Lernen und für besonders gefährdete Schulkinder müssen besondere Anstrengungen unternommen werden, um eine individuelle Unterstützung sicherzustellen.
- Berufsbildungsschulen brauchen besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung. Die Abstimmung von besonderen Unterrichtsmodellen oder von Distanzunterricht mit den Ausbildungsbetrieben muss im Sinne der Azubis transparent und nachvollziehbar sein. Die Azubis müssen Gelegenheit haben, ihren Unterrichtsstoff unter diesen erschwerten Bedingungen zu erarbeiten und sich auf ihre Prüfungen angemessen vorzubereiten.
Die SPD-Fraktion hat ihre Initiative zusammen mit der Partei Die Linke in den Schulausschuss am 18. Januar eingebracht. Grüne, CDU, FDP und Volt haben den Vorschlag abgelehnt.