Kölns SPD Vorsitzende Christiane Jäger und Marcus Cormann , Vorsitzender des OV Köln Mitte, freuen sich Renan Demirkan als neues Mitglied in der KölnSPD begrüßen zu können.
„Herzlich Willkommen in der KölnSPD“. Beide sprachen mit Renan über ihre Motive der SPD beizutreten:
Renan Demirkan: Ich habe ‚JA’ gesagt und bin in die SPD eingetreten.
Warum ich eingetreten bin?
Für mich ist die ’soziale Demokratie‘ mehr als eine politische Philosophie. Sie ist vor allem eine Lebensform, die von Millionen weltweit ersehnt wird, allerdings nur in wenigen Orten so realisiert werden konnte, wie es glücklicherweise bei uns möglich war: Durch einen Rechtsstaat, der per Verfassung ein selbst bestimmtes Leben der Bürgerinnen und Bürger garantiert, mit geschützten Freiheiten, Rechten und Pflichten, offen – plural – multikulturell und divers. Damit dies in Frieden und Empathie geschehen kann, hat sich unsere Demokratie noch zusätzlich per Gesetz für eine soziale Balance verpflichtet. Denn die Verfassungsmütter und -väter hatten es selbst erlebt, dass und wie Ungleichheit und Armut durch rassistische Propaganda instrumentalisiert wurde, um in der Folge jegliche geistige und kulturelle Verschiedenheit und Vielfalt zu dämonisieren, zu kriminalisieren, und sie schließlich millionenfach zu töten! Der heutige Rassismus, der als ‚Rechtsruck‘ verharmlost wird, ist noch immer ein Synonym für mangelnde Perspektiven und mangelnde Teilhabe! Und je nach Region, reagieren Menschen sehr unterschiedlich: Wenn die Perspektiven völlig aussichtslos sind, nehmen die Verzweifelten jede nur erdenkliche Strapaze für ein besseres Leben in Kauf und ziehen weiter. Dagegen entsteht in wohlhabenden Gesellschaften Widerstand. Wenn der deregulierte Wirtschaftsliberalismus die Teilhabe nur auf ‚Kaufen und Konsumieren’ reduziert, und Bildung, Ausbildung, gerechte Löhne, zu einem Privileg für einige Wenige zusammengeschrumpft ist, beschämt das die Betroffenen, macht sie mürbe, traurig, depressiv und empfänglich für völkische Demagogen, die die sozialen Probleme mit ‚Sündenbocktheorien‘ ethnisieren!
Armut ist für mich eine der größten Menschenrechtsverletzungen, weil sie den Menschen keine Wahl lässt: sie nimmt ihnen ihr Grundrecht auf Freiheit – auf freie Entfaltung – an Teilhabe und Mitsprache! Und die psychische Belastung durch Scham und Ausgrenzung macht krank und die Betroffenen sterben früher!
Warum jetzt?
Weil die völkischen Trommler bei 11% sind – und die SPD bei 14%! Und weil ich mir ein Deutschland ohne eine soziale Demokratie weder vorstellen will noch kann! Ich will wirksam mithelfen, die soziale Balance wieder herzustellen. Denn ich bin überzeugt, dass wir die Demokratie neu denken müssen. Wir müssen die Beziehung zwischen den Schwächsten und den Stärksten zum Gemeinwohl aller, regional, national und international, neu gestalten und gerecht synchronisieren, mit einer nachhaltigen, regulierten Wirtschaft und Respekt vor Mensch, Natur und Tier.
Warum SPD?
Weil die bevorstehende Transformation der modernen Gesellschaft vor allem sozial und demokratisch bleiben muss! Und international kommuniziert werden muss. Und weil der Aufbau nach Corona nicht nach Privilegien einiger Weniger ausgerichtet werden darf, sondern nach dem Recht aller auf Würde, Partizipation und Respekt gedacht werden muss. Weil es das menschlichste ist – den Menschen Scham zu ersparen! Und weil all das schon im Gründungsprogramm der SPD steht.
Es sind diese 5 Sätze – die mein Denken prägen:
- Ein Satz von meiner Mutter:
Würdest du nur einen Tag in meinen Schuhen gehen – nur einen Tag mit meinen Augen sehen – du würdest verstehen! – Perspektivwechsel als Schlüssel des Verstehens und eines Miteinanders ohne Machtanspruch – was die Essenz des Respektsprinzips ist.
- Nietzsches Satz:
Was ist dir das Menschlichste? Jemandem Scham zu ersparen! – Ich bin überzeugt, dass unsere oberste Aufgabe sein muss – Demütigung zu vermeiden – im Privaten – wie in der Politik – sowie in allen Disziplinen in allen kulturellen Ebenen.
- Die ‚Goldene Regel‘ der Moral:
Füge Niemandem zu, was du nicht willst, dass man es dir antut! – Eine Grundregel aller bekannten Lehren und Religionen, die zeigt, wie ähnlich sie sich in ihren wesentlichen Zielen sind!
- Kants ‚Kategorischer Imperativ‘ – der die goldene Regel des Handelns ist:
Handle stets so, dass dein Handeln als ein allgemeines Gesetz gelten könne! – Ein Handbuch zum ersten Artikel unserer Verfassung: Respektiere die Würde in jeder Handlung!
- Aus dem Talmud:
Komme mir so weit entgegen wie du kannst, den Rest des Weges gehe ich. – Dieser Satz beschreibt die Basis aller Dialektik: die Solidarität und Verantwortung – die Verschiedenheit und die Verwandtschaft – das Ich und Wir, im Du und Uns!
Weitergehende Informationen zu Renan Demirkan – Schauspielerin – Autorin – Aktivistin