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50 Jahre keine Strafverfolgung zu Auschwitz – Warum erst jetzt wieder?

Details

Datum:
24. April 2017
Zeit:
19:30
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Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

Forum der Volkshochschule Köln
Cäcilienstraße 29-33
50667 Köln,

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Zur dritten Veranstaltung freuen wir uns ganz besonders Herrn Prof. Dr. Cornelius Nestler als Referenten zu gewinnen, der zum Thema „50 Jahre keine Strafverfolgung zu Auschwitz ‐ Warum erst jetzt wieder?“ referieren und dabei die Verbindung und Entwicklung der frühen NS‐Verfahren zu den heutigen Prozessen beleuchten wird.

Nach einem verbreiteten Verständnis ist das große Auschwitzverfahren vor dem Landgericht Frankfurt am Main (1963 bis 1965) der Leuchtturm inmitten einer ansonsten weitgehend untätigen Justizlandschaft. Cornelius Nestler wird eine neue, differenziertere Sichtweise vorstellen. Danach war das Frankfurter Auschwitzverfahren zwar ein großer politischer Erfolg; in juristischer Hinsicht hatte es aber katastrophale Wirkungen, die bis auf den heutigen Tag spürbar sind. Daran schloss sich ein halbes Jahrhundert mit einer (bislang nur bruchstückhaft bekannten) systematischen Einstellungspraxis der Frankfurter Staatsanwaltschaft an, deren Begründungen z.T. schlicht erschreckend sind. Erst in den letzten Jahren hat sich diese Verweigerungshaltung aufzulösen begonnen ‐ wenn eine nicht zögerliche Staatsanwaltschaft auf ein williges Gericht trifft. Die 2015 und 2016 in Lüneburg und Detmold abgeschlossenen Verfahren haben diese Chance genutzt. Aber sowohl Staatsanwaltschaften ‐ und hier nur ausgerechnet die Frankfurter Staatsanwaltschaft ‐ aber auch einzelne Gericht folgen immer noch der alten konkurrenzrechtlichen „Atomisierung“ (Fritz Bauer) des Massenmordes.

Die Veranstaltung findet im Sprachraum statt.